Ein Besuch im Mai 2001

    

 

 

Der "Alte Hagen"

 

Auf dem "Alten Hagen", von Nicht-Einheimischen auch "Padberg" genannt, stand einst die Stammburg des adeligen Geschlechts derer 'von Padberg'.

Sie hat vielleicht so ausgesehen Von der Burg ist heute nichts mehr erhalten und zu sehen.Wer sich aber die Mühe macht, den vom Laubwald vollkommen zugewachsenen "Alten Hagen" zu erklimmen, findet auf einer Tafel folgende Informationen vor:

 

Die alte Burg zu Padberg
Höhenlage: 519 m ü.N.N.

Erbaut im Stil einer sächsischen Gipfelburg vor 1100, wahrscheinlich zwischen 1080 und 1100

 

01.06.1030

Erste urkundliche Erwähnung des Besitzes Padberg und seines Eigentümers, Graf Bernhard

1120

Erste urkundliche Erwähnung der Burg: Herrschaft und Burg werden von Beatrix, der Witwe des Grafen Erpo von Padberg, an den Kölner Erzbischof Friedrich I. verkauft.

1165 

Erstes Siegel der Burgherren von Padberg mit dem typischen Wappenbild.

12.03.1263

Die Burgherren Johann und Gottschalk von Padberg geben ihren Bürgern Stadtrechte, die in den folgenden Jahrhunderten mehrfach erneuert werden; dieser Ring Padberg hatte eine eigene Kirche (St. Peter, 1057 zum ersten Mal erwähnt), die nicht mit der Kapelle der Burg identisch war.

1330

Aus dem Jahr ist überliefert, das die Burgkapelle das Patrozinium der hl. Adelgundis hatte und mit zahlreichen Ablässen verbunden war.-Noch heute führt ein ebener Platz nordöstlich unterhalb der ehemaligen Burganlage die Bezeichnung "Kapellenplatz".

Mitte 13.Jh

Die Burg Padberg gilt als uneinnehmbar: sie wird als "eine der vier Säulen des Erzstiftes Köln" bis zum Ende des 14.Jh bezeichnet.

Ende 14.Jh – Mitte 15.Jh

Die Ritter werden zu Raubrittern, bedingt durch wirtschaftliche Notlage.

März 1516

Als Gast der Ritter von Padberg weilt Götz von Berlichingen drei Tage auf der Burg.

April 1516 

Von hier aus überfällt er den Grafen Phillip II. von Waldeck bei Dahlheim, nimmt ihn gefangen, und läßt ihn erst nach langer Zeit gegen ein hohes Lösegeld wieder frei. (Von diesem Geld kaufte er die Burg Jagsthausen, die heute noch im Besitz der Familie Berlichingen ist.)

27.03.1576 

Im "Salentinischen Rezess" wird festgestellt, das die Burg keine sonderliche Festung mehr ist; die Padberger Ritter verpflichten sich jedoch gegenüber dem Erzbischof von Köln, die Burg im Kriegsfall wieder als "Västung" anzulegen und somit in verteidigungsfähigen Zustand zu versetzen.

Um 1600

Um diese Zeit ist die Burg endgültig verlassen; die Ritter waren in den Ring Padberg gezogen.

17.Jh

Der bauliche Verfall der Burg geht weiter. Die stark beschädigten Ringmauern werden im 30jährigen Krieg noch als Schutzbrüstungen für Musketiere genutzt. Ansonsten dient die Burg als Steinbruch, aus dem die Padberger die Steine zum Bau ihrer Häuser gewinnen.

 

Durch alle Jahrhunderte hat die Burg Padberg den Befehdungen und Belagerungen durch Paderborner, Waldecker und Hessen standgehalten.-Gegen den "Zahn der Zeit" jedoch vermochte auch sie nichts auszurichten."

 

                          

Die alte Kirche St. Petrus in Padberg

 

An der Grenze zwischen dem waldbedeckten Hagen und dem heutigen Dorf befindet sich die Kirche St. Peter, die derzeit renoviert wird.

         

 

 

 

 

Außenansicht

Innenansicht

      
 

 

Im Jahre 1030 schenkte Kaiser Konrad III. das "Praedium Padberg" (praedium, lat. = Grundstück) an den Bischof Meinwerk von Paderborn. Schon 1057 entstand der älteste, im romanischen Stil erbaute Teil der Kirche, die später erweitert wurde und Fenster mit gotischem Maßwerk erhielt. Der wuchtige Mittelpfeiler ist noch ein Rest der ursprünglichen Außenmauer. Die noch vorhandenen Schlitze für die schweren Querriegel neben der mit dicken Eisennägeln beschlagenen Tür erinnern daran, daß die Kirche auch als Wehrkirche diente und in Kriegszeiten von Innen verriegelt werden konnte.

Die alte Pfarrkirche war ursprünglich dem hl. Petrus geweiht.Schon 1264 wird ein Pfarrer Gottfried erwähnt. Später hatte der zuständige Pfarrer, der zugleich auch Pfarrer von Beringhausen war, seinen Wohnsitz in Beringhausen, jedoch mußte er in der Karwoche und bei allen kirchlichen Hochfesten noch bis zur Jahrhundertwende den Gottesdienst in der Padberger Pfarrkirche feiern. Im Jahre 1670 erhielt die Kirche einen barocken Hochaltar aus der Werkstatt der Bildhauerfamilie Pape bei Giershagen, die auch 1736 den Marienaltar anfertigte. Beide Altäre befinden sich jetzt in der neuen Kirche, ebenso auch der Taufstein aus dem Jahre 1670.
 

Der Taufstein in der Kirche St. Maria Magdalena

Die drei ältesten Glocken, von denen die größte die Jahreszahl 1684 trägt, befinden sich jetzt auch in der neuen Kirche.Die Figuren der Madonna und der zwei betenden Engel, die jetzt wieder an der Stelle des früheren Hochaltares einen Platz erhielten, stammen ebenfalls aus der Werkstatt Pape.Vor den Altären lagen ursprünglich gußeiserne Grabplatten mit Wappen und Inschriften verstorbener Mitglieder der Familie von Padberg. Leider sind nur noch zwei Grabplatten aus den Jahren 1557 und 1585 übrig geblieben, die jetzt unter der sogenannten Grafenempore angebracht worden sind. 

Nachdem im Jahre 1912 die neue Kirche erbaut worden war, werden heute nur noch bei besonderen Gelegenheiten und bei Prozessionen Gottesdienste in der alten Kirche abgehalten. Sie steht unter Denkmalschutz. Im Jahre 1965 erfolgte auf Veranlassung des Denkmalamtes und der Erzdiözese Paderborn eine gründliche Renovierung, bei der auch Fragmente alter Fresken, die dem 14. Jahrhundert zugeschrieben werden, freigelegt wurden.

 

Die neue Kirche St. Maria Magdalena in Padberg
 

Die jetzige Pfarrkirche des "Ringes Padberg" ist der heiligen Maria Magdalena geweiht. Sie wurde in den Jahren 1912/13 erbaut, 1913 benezidiert und 1916 von Bischof – später Kardinal – Schulte geweiht. 

Sie ist im Barockstil errichtet worden, um sie den prachtvollen Barockaltären anzupassen, die aus der alten Kirche übernommen wurden. Der Hochaltar mit dem Bild der Anbetung der Hirten wie auch die reichlich verzierten Säulen sind aus Alabaster gefertigt und entstammen der Bildhauerwerkstatt von Heinrich Pape aus Giershagen. Die Figuren der hl. Maria Magdalena und der hl. Margareta sind aus Sandstein gehauen. Über dem Altarbild sind die Wappen der Stifter Ludwig-Friedrich von Padberg und Anna-Ursula von Schilder angebracht, die Inschrift besagt, daß der Altar zur Ehre und zum Lobe der Gottesmutter am 2. Mai 1670 errichtet worden ist. Der gleichfalls aus der Werkstatt Pape stammende linke Seitenaltar mit dem Alabasterrelief der hl. Maria und den Sandsteinfiguren der hl. Agatha und des hl. Antonius wurde 1736 errichtet. Der Taufstein mit den Alabastersäulen stammt aus dem Jahre 1670, er stand früher ebenfalls in der alten Kirche.Von 1973 bis 1975 wurde unsere Kirche umfassend renoviert, dabei wurden viele Teile des Inventars neu verwendet. Teile der ehemaligen Kommunionbank bilden jetzt den Sockel des Zelebrationsaltars, ein Teil schmückt den Kerzenständer vor dem Marienaltar. Von den vier geschnitzten Bildern, die die alte Kanzel zierten, finden wir zwei neben dem Aufgang zur Orgelbühne, eines ist in den Ambo eingearbeitet und das vierte hängt im Beichtraum, der linken Sakristei. 

Zur Pfarrvikarie Padberg gehört die Filialgemeinde Helminghausen mit eigener Vermögensverwaltung. Dort wurde 1906/07 eine Kapelle erbaut. Bis zum Jahre 1927 hatten Padberg, damals noch Pfarrei, und die Nachbarpfarrei Beringhausen in Personalunion einen gemeinsamen Pfarrer. Nach der dann erfolgten Trennung, bei der auch das bis dahin teilweise gemeinsame Pfarrvermögen geteilt wurde, blieb der Pfarrer in Beringhausen, Padberg wird seitdem von einem Pfarrvikar seelsorglich betreut. Der "Ring Padberg", jetzt ein Ortsteil der Stadt Marsberg, wird schon 1204 als Stadt urkundlich erwähnt. Aus dem Jahre 1263 stammt die Urkunde, in der den Bürgern von Padberg die Stadtrechte durch den Ritter Johann von Padberg bestätigt werden. Der alte Marktplatz – jetzt "Am Pumpenstein" umbenannt – zeugt von den alten Marktrechten. Es gab alljährlich vier Markttage, die noch vom Kurfürsten Clemens August von Köln im Jahre 1747 bestätigt wurden. Nachdem das Herzogtum Westfalen im Jahre 1803 an das Herzogtum Hessen-Darmstadt gefallen war, wurden die alten Marktrechte nicht mehr bestätigt. Das Patrimonialgericht Padberg bestand noch bis zum Jahre 1849. Die alte Fehmelinde unter dem Garten des Pfarrhauses zeugt noch heute von der ehemaligen Gerichtsbarkeit. Die "St. Jordanusstraße" in Padberg erinnert an den seligen Jordanus v. Padberg, der als Nachfolger des hl. Dominikus im Jahre 1222 General des Dominikanerordens wurde, Lehrer des hl. Albertus Magnus war und 1237 verstarb.

 

Das Portal der Kirche St. Maria Magdalena

 

Teile diese Seite entstanden unter Verwendung von Informationstexten, die in der Pfarrkirche St. Magdalena zu Padberg ausgehängt sind

 

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